AM UFER DER MOLDAU
Die schillerndste Perle unter den Ost- Metropolen allerdings ist Prag. Schöner noch als Wien, sogar als Paris sei die „goldene Stadt“, sagen manche Tschechen. Tatsache: Das Zentrum Prags gleicht einer Schatzkammer. Mit bis zu täglich 50.000 Besuchern ist man zwar nicht gerade allein unterwegs, abseits der touristischen Trampelpfade entlang der Karlsbrücke, dem Ring und an der Burg allerdings findet man Raum und Platz um durchzuatmen. Vor allem im Letná Park, der eine tolle Aussicht auf die Altstadt und die Karlsbrücke bietet, oder in Vyšehrad, der mittelalterlichen Burgruine südlich des Zentrums baumelt die Seele bald mal. Schnäppchenjäger besuchen an den Wochenenden das Spektakel von Bleší Trhy, dem größten Flohmarkt Tschechiens. Touristen sieht man kaum, dafür Antiquitäten, Sammlerstücke – aber auch jede Menge Schrott. Und wenn es Nacht wird in Prag? Dann bebt die Stadt, die für ihr Angebot an verschiedensten Vergnügungen bekannt ist. Viele Veranstalter bieten „Bar & Club Crawls“ an, Touren durch die besten Bars, Clubs und Pubs – wem das zu hektisch ist, tanzt mit Locals im „Cross Club“ oder taucht im „La Fabrika“ in die Kunstszene ein. Am schönsten ist Prag aber immer noch am Ufer der Moldau. Dort geht man gemütlich spazieren, bei Sonnenuntergang ist die Aussicht fantastisch. Ein letzter, langer Blick, dann geht es wieder heimwärts. Nur gut, dass die Highlights des Ostens so nahe liegen – denn hierher kehrt man gerne zurück.
Na Prag!
Geführte Touren gibt es auch in der Goldenen Stadt en masse, ein Anbieter allerdings zeigt uns die Stadt aus einer anderen Perspektive:
Tipp für Biker:
Auf Prague Alternative Tour entdeckt man mit Einheimischen Street Art, Punk und Sub-, Studenten- und Protestkultur. Alle Infos: praguealternativetours.cz
GO EAST
Wer es beschaulicher mag, reist nach Breslau. Die viertgrößte polnische Stadt im Südwesten des Landes gilt gerade noch als Geheimtipp, selbst an den Wochenenden und zu den Hauptreisezeiten sieht man mehr Einheimische als Touristen. Die Bischofsstadt ist gut und einfach zu Fuß zu erkunden, ihre vielen Sehenswürdigkeiten liegen fast alle zentral, gotische Dramatik trifft auf buntes Studentenleben. Wer will, kann auch auf Zwergensuche gehen: Mehr als hundert der Metallstatuen schmücken seit den 1980er Jahren die Straßen, ein kunstvoller Protest des Kollektivs „Orange Alternative“ gegen das kommunistische Regime. Der Zwergen-Sträfling mit Eisenkugel am Bein wurde bereits von so vielen Händen berührt, dass seine Oberfläche in der Sonne magisch glänzt. Nur dreieinhalb Zugstunden entfernt liegt Krakau in all seiner Pracht. Die romantischste Stadt Polens ist seit den ersten Rissen in der Berliner Mauer für Gäste aus aller Welt zu jeder Jahreszeit eine Reise wert. Die Starówka, die Altstadt von Krakau, wurde nicht ohne guten Grund zum Weltkulturerbe erklärt. Aber nicht nur das Auge freut sich – hier liegt immer Musik in der Luft. Melancholische Klezmer-Melodien vermischen sich mit Jazzklängen aus den vielen gemütlichen Lokalen der Altstadt, sogar vom Turm der Marienkirche tönen Trompetenklänge: Sie sollen an einen Überfall der Tataren im Jahre 1241 erinnern. Apropos Kirche: Über hundert Gotteshäuser und 35 Konvente zählt man im Stadtplan, von den sieben erhaltenen Synagogen können mittlerweile vier wieder besichtigt werden – seit den Dreharbeiten zu „Schindlers Liste“ durchlebt das jüdische Viertel einen wahren Besucheransturm. Entspannung nach der interreligiösen Besichtigungstour findet man auf dem Krakauer Rynek bei Piroggen, Pilzsuppe und eiskaltem Pivo.
Der Boom begann in Budapest und findet kein Ende: In „Exit Rooms“, auch „Escape Rooms“ genannt, flattern die Nerven. Eine Stunde hat man Zeit, um die Welt zu retten, eine Bombe zu entschärfen oder einfach nur um auszubrechen. Die ungarische Hauptstadt ist berühmt für ihr großes Angebot des kurzweiligen Abenteuers.
exittheroom.hu
Kriminalautor Manfred Rebhandls Erzählung über seine abenteuerliche Reise vom ukrainischen Lemberg nach Wien finden Sie online unter railaxed.at