Die Schweiz ist bekanntermaßen ein recht kleines Land. So klein, dass sie bequem in eine Brieftasche passt – z. B. in Form des Swiss Travel Passes. Denn dieses clevere All-in-one-Ticket bietet die Möglichkeit, die gesamte Schweiz mit öffentlichen Verkehrsmitteln zum Pauschalpreis zu erkunden.Seine besonderen Qualitäten spielt der Swiss Travel Pass allerdings nicht etwa nur durch das attraktive Pauschalangebot aus, sondern auch durch die kurzen Entfernungen, die zum spontanen City-Hopping einladen. „Wer Lust hat, schnell mal von Zürich nach Basel auf einen Kaffee oder nach Bern zum Abendessen zu fahren, ist in knapp einer Stunde dort“, erzählt etwa Christoph Leu vom Swiss Travel System, dem umfassendsten öffentlichen Verkehrsnetz der Welt mit 29.000 Bahn-, Autobus- und Schiffskilometern in der gesamten Schweiz. „Bei nur ca. 350 km Länge und 220 km Breite kann man das gesamte Land im Nu kreuz und quer bereisen – von St. Gallen bis Genf in vier, von Basel nach Lugano in nur drei Stunden – und das ganz stressfrei, denn in alle Richtungen geht zumindest stündlich ein Zug.“ Wie kompakt und reisefreundlich die Schweiz tatsächlich ist, zeigt Leu bei einem gemeinsamen Spaziergang hinauf auf den Uetliberg: der Zürcher Hausberg, der von seiner futuristischen Aussichtswarte aus einen grandiosen Blick über die Stadt und weit hinaus ins ganze Land erschließt. An klaren, sonnigen Tagen wie diesen reicht der Blick über das Zürcher Seebecken bis zu den französischen Vogesen oder dem deutschen Schwarzwald. Auch das beeindruckende Alpenpanorama ist zum Greifen nahe und kann innerhalb von kurzer Zeit bequem per Bahn erreicht werden.
Entschleunigter Höhenrausch
Wie zum Beweis lande ich nur fünfundvierzig Zugminuten später in Luzern. Kaum ist ein Take-away-Cappuccino an Bord des InterRegio von Zürich gekippt, schon befinde ich mich in einem völlig anderen, nostalgisch angehauchten Paralleluniversum: inmitten der majestätischen Bergwelt des Vierwaldstättersees, über dessen verträumt dahinplätschernde Wogen mich kurz darauf die sechzig Meter lange „MS Winkelried“ in aller Gemächlichkeit trägt.
„Bei nur 350 km Länge und 220 km Breite kann man die gesamte Schweiz im Nu kreuz und quer bereisen.“
Christoph Leu, Swiss Travel System
Mit dem Zug die Schweiz entdecken: Mithilfe des Swiss Travel Systems können Sie Ihr Ticket individuell an Ihre Route und Ausflugsziele anpassen – und so ganz bequem quer durchs Land reisen. Buchbar bei allen ÖBB Ticketschaltern bei den ÖBB Reisebüros, beim ÖBB Kundenservice sowie online unter oebb.at
Alle Infos unter oebb.at/schweiz oder MySwitzerland.com/bahnreise
Johann Wolfgang von Goethe
Zukunft in Zürich-West
Zurück im modernen, mondänen Zürich – die Fahrt im InterRegio mutet beinahe wie eine Zeitreise retour in die Zukunft an – wartet bereits Asunción Reolon-Gonzáles auf mich. Schon vor Langem hat die gebürtige Spanierin die Schweiz zu ihrer zweiten Heimat gemacht. Heute begleitet sie mich auf einem langen Stadtbummel, der uns von der Promenade des Zürichsees über die idyllischen Altstadt-Gässchen des Niederdorfs bis ins Trendquartier Zürich-West führt. Vom farbenfrohen, derzeit in Renovierung befindlichen Architekturjuwel des 1967 nahe am Seeufer errichteten „Pavillon Le Corbusier“ spazieren wir über das „Cabaret Voltaire“, in dem Anfang des 20. Jhdts. die Dadaisten die Kunst und Literatur der Moderne radikal revolutionierten, bis zum Freitag-Containerturm, dem modernen Wahrzeichen, das als Shop eines längst zur Kultmarke avancierten Taschenherstellers inmitten von graffitiübersäten alten Fabrikbauten aufragt. Hier, im ehemaligen Industrieviertel, werden alte Brauereisilos in neue Bars umgewandelt und stillgelegte Gießereien in multifunktionelle Eventzentren, allerorts sprießen neben schicken Restaurants und Coffeeshops neue Kultur- und Designinitiativen aus den einstigen Fabrikarealen. Und zwischen hippen Vintage-Shops und Kunstgalerien hat sogar der Himmel in Zürich-West eine coole Zweitadresse gefunden: Im „Jenseits“ im ehemaligen Eisenbahnviadukt bietet die katholische Kantonskirche ein höchst relaxtes Angebot völlig abseits des Gewohnten an, mit Caffè Latte und Co-Working-Space, Yoga und Meditation, Konzerten und #metoo-Diskussionsrunden. Zukunft schreibt man eben in der Schweiz mit „Z“ wie Zürich-West.