Mit dem RailJet in vier Stunden von Wien nach München. Das ist mein liebstes Büro. Manchmal, da wünscht man sich beinahe noch eine halbe Stunde dazu, weil man gerade so im Flow ist.
Die Strecke Wien - München verbindet das Büro einer Digitalagentur, die ich vor 16 Jahren mitgründen durfte mit dem Büro unserer nunmehrigen Muttergesellschaft, der eigentümergeführten Digitalagentur Virtual Identity. Ein guter Grund oftmals diese Strecke zu fahren. Um sich mit den Kollegen am Münchener Standort abzustimmen, um gemeinsam an Projekten zu arbeiten, um Kunden in München zu besuchen, oder aber um zu unserer alljährlichen Konferenz zum Thema nützliche Werbung zu fahren. In meinem Freundeskreis finden sich einige, die diese Strecke unheimlich gerne mit dem Auto fahren. Mir völlig unverständlich, handelt es sich ja dabei um tote Zeit. Ich kann nichts anderes tun, als konzentriert auf den Verkehr, Auto zu fahren. Ich selbst bin diese Strecke früher oftmals geflogen. Meist, weil ein Termin um 09:30 Uhr in München begann und ich es vermeiden wollte am Abend davor anzureisen. Der "rote Augen Flieger" der scheinbar schneller ist, aber mit Anreise und Abreise zu den jeweiligen Flughäfen und den Wartezeiten in Summe kaum einen Zeitgewinn bringt im Vergleich zu den vier  Stunden im RailJet. Ganz abgesehen davon, dass auch der Flug erhebliche unproduktive Zeit mit sich bringt. Statt dessen entspannt in den Zug einsteigen, in meinem Fall meistens am Bahnhof in Meidling, in der ersten Klasse Platz nehmen, Laptop auspacken, anstecken - WLAN und los gehts. Besonders das in den vergangenen Jahren massiv verbesserte WLAN auf der Weststrecke ist internationale Klasse. Mehr als einmal wurde ich von Kunden und Partnern aus Deutschland darauf angesprochen - jedes Mal pures Erstaunen über diesen erstklassigen Service, noch dazu gratis. Mein Arbeitsalltag ist oftmals von Unterbrechungen geprägt. Hier ein Anruf, da ein Meeting, dort eine Zwischenfrage oder die spontane Bitte eines Kollegen einen Arbeitsstand zu spiegeln. Als von Natur aus neugieriger Mensch greife ich Ablenkungen aller Art dankbar auf. Aber im RailJet bin ich wunderbar ungestört und doch connected.